Über Fairness, Liebe und Gerechtigkeit.
Da ist dieser Fischer von der Insel Samos. In den letzten Wochen und Monaten hat er 4000 Flüchtlinge aus dem Meer gerettet. Ein Fischer der Seelen. Ein Fischer, der Leben fischt. Ein Mann der einfach tut, was er zu tun für notwendig hält.
Neun arbeitslose Griechinnen. Zusammen kochen sie für Flüchtlinge. Für die Gestrandeten. Über die Monate Mahlzeiten für 240.000 Menschen. Nahrung für diejenigen, die keine Heimat mehr haben, und kein Heim. Anders als sie selbst. Neun Frauen, die zwar kein Geld mehr haben, dafür aber wissen, wohin sie am Abend gehen können um sich auszuruhen. Und so denken sie, dass es ihnen immer noch viel besser geht als den Geflüchteten.
Und da sind die Bürgermeister aus den Dörfern, den Gemeinden und auch aus den Städten. Zum Beispiel der, der Willkommensbriefe in Arabischer Sprache schrieb. Sein Kommentar: "Wenn Du Hass gibst, wirst Du Hass ernten. Wenn Du Angst hast, erzeugst Du Angst. Wenn Du Liebe gibst bekommst Du Liebe zurück." Und der, der sein ganzes Dorf zusammentrommelte und innerhalb von zwei Stunden in einer Turnhalle eine Flüchtlingsunterkunft einrichtete.
Und tausende von Essensrationen, die Freiwillige Tag für Tag für die Flüchtlinge zubereiten. Und Zeitungsartikel über die humanitäre Pflicht, den Hilflosen zu helfen. Denn: "Uns geht es doch immer noch so viel besser als ihnen."
Und selbstverständlich keine Demonstrationen gegen die Flut, den unendlichen Strom der Fremdlinge. Und selbstverständlich keine brennenden Flüchtlingsheime. Kein Hass. Keine Anschuldigungen. Keine Proteste. Nicht einmal Beschwerden darüber "dass sie uns ausnutzen." Keine Kommentare über "die Belastungen für unser eigenes verarmtes Land". Keine Diskussion über die Frage "wie das alles gestoppt werden kann."
Das ist die Griechische Seele. Die großzügige und weite Seele. Die liebevolle und hilfreiche Seele. Eine Seele die zuerst an andere denkt. Eine, die nicht glaubt, dass es das Wichtigste ist, zuerst sich selbst zu schützen. Eine Seele die Dich anlächelt und Dich selbstverständlich zu sich nach Hause einlädt.
Und ihr, ihr Europäer, was bietet ihr den Hilflosen? Ihr Deutschen, was habt ihr übrig für die Flüchtlinge und das Land das den Heimatlosen hilft und das nicht einmal in der Lage ist seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen? Was bietet Ihr dem Land an, das überflutet wird mit Menschen in Not? Was gebt ihr den Flüchtlingen bei Euch und in diesem Land?
Druck. Um sie klein zu halten.
Feuer. Um Ihnen zu zeigen dass sie niemals und an keinem Ort sicher sind.
Hassreden. Damit sie sich unwillkommen fühlen in Eurer reichen Welt.
Pegidia. Wegen Eurer Angst vor Überfremdung.
Gesetz und Ordnung. Damit sie wissen wie der Hase läuft.
Und Sie, Herr Schäuble? Was bieten Sie denen an die den Hilflosen helfen?
Steuererhöhungen. Druck. Herablassende Worte. Ihre Partei nennt sich Christlich. Erinnern Sie sich an die Botschaft? Die von vor 2000 Jahren? Erinnern Sie sich daran was es im Kern bedeutet ein Christ zu sein? Glauben Sie an Menschlichkeit?
Denkt nach. Alle.
Denkt an die Hilflosen.
Und helft ihnen.
Es ist nicht schwer.
PS. Ja, ich weiß, dass es auch in Deutschland Hilfsbereitschaft gibt. Dass es Menschen gibt die wirklich helfen wollen. Ja. Aber...